Die ursprüngliche Wallfahrtskapelle Maria Hilf geht auf einen Vorfall aus dem Jahr 1700 zurück. Ein Bauer wurde auf dem Heimweg von Räubern überfallen, rief in seiner Not Maria an und überlebt den Überfall. Zum Dank hängte er ein Marienbild an einen Baum. Es folgten verschiedene Kapellenbauten an eben dieser Stelle. Die heutige Kapelle wurde in den Jahren 1905-07 erbaut und findet sich inzwischen als eine Art Notinsel zwischen Schnellstraßen und dichter Bebauung wieder. Der Funktionsanbau der Wallfahrtskapelle, ein heller und hoher Raum, wurde in den Jahren 2020/21 errichtet und ist direkt mit dem Kapellenraum verbunden. Die künstlerische Gestaltung der südlichen Glasfassade grenzt den Raum zur vorbeiführenden Bundesstraße ab und lässt zugleich die optische Verbindung von gebautem Raum und vorhandener Umgebung zu. Die transluzente Schicht auf der Innenseite der Isolierglaselemente besteht aus einer mit Laser aufgebrachten Mikrostruktur, die von einer geometrischen Struktur transparenter Linien durchbrochen wird. Das bekannte, jahrhundertealte Ornament greift die unregelmäßigen Rautenformen des Kapellengewölbes auf und verknüpft sie mit der zeitgenössischen Architektur des Funktionsanbaus.